Viele Museen innerhalb der Stadtmauern erzählen seinen Besuchern die Geschichte Luccas seit der Gründung im zweiten Jahrhundert vor Christus bis zu den Ereignissen der Gegenwart.
Fangen wir von vorne an.
Lucca war eine wichtige lateinische Kolonie, strategisch für die Verteidigung des Imperiums vor nordischen Völkern.
Die Domus Romana Casa del Fanciullo sul Delfino ist eine kleine archäologische Stätte aus dem 1. Jahrhundert vor Christus direkt im Stadtzentrum.
Zum Zeitpunkt seiner Gründung lag die Stadt einige Meter tiefer und so wurden im heutigen Keller Räumlichkeiten gefunden, die ursprünglich Ausblick auf eine der Hauptstraßen hatten. Vom Eingangsatrium des Gebäudes betritt man die Räume des Renaissancekellers in einer Atmosphäre von großem Charme.
Die Stätte bietet eine Rekonstruktion der ursprünglichen Räume des Domus sowie bedeutende architektonische Zeugnisse und Funde aus der Lombardenzeit, dem Mittelalter und der Renaissance, Gegenstände täglichen Gebrauchs und votiver Natur, Fibeln, Münzen, Terrakotta-Keramik. Die Verkostung von Gerichten und Getränken nach Rezepten der antiken römischen Küche in einem echten römischen Haus ist nur eine der Erfahrungen, die in diesem kleinen, aber lebendigen Museum gemacht werden können.
Heilige und Kaufleute
Dank ihrer strategischen Position und der politischen Bedeutung, die sie im Laufe der Zeit erreichte, wurde die Stadt bereits im frühen Mittelalter zu einem Durchzugs- und Treffpunkt für verschiedene Völker, was zu ihrem kulturellen und monumentalen Reichtum beitrug. Auf den Plätzen zeugen die großen Kirchen vom multikulturellen Status der Stadt.
Das Historische Archiv der Diözese beinhält Dokumente von Pfarreien und Privatpersonen, darunter fünf diplomatische Sammlungen, mit insgesamt mehr als 13.000 Pergamente ab dem Jahr 685, davon 1.800 Dokumente vor dem Jahr 1000 und 156 Pergamente aus der Lombardenzeit, die Hälfte des bestehenden Erbes und die weltweit größte antike Sammlung, die im UNESCO World Memory International Register eingetragen ist.
Eine weitere wichtige und sehr alte Sammlung ist die Antica Zecca di Lucca, die von der lombardischen Zeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts über zweitausend Arten von Münzen produzierte. Ab 650 wurden Tremissi d'oro, Grossi - Münzen mit dem Antlitz des Volto Santo und weiters Geld und Taler in dieser langlebigen Werkstatt über etwa zwölf Jahrhunderte für ganz Europa geprägt.
Neben den Münzen ist es auch interessant, die beiden Pressen, manuell und mechanisch, am Werk zu sehen, die von den Münzprägern in den Räumlichkeiten des Museums über den Stadtmauern bedient werden.
die Route
Mit dem politischen und kommerziellen Aufstieg von Lucca und der Ankunft des Volto Santo (das Heilige Antlitz) im Jahr 742 intensivierten sich die Kontakte zum Rest der Welt. Die Kaufleute zogen mit ihrer kostbaren Ladung Stoffe und Wandteppiche Richtung Norden und Pilger kamen vom Norden, um auf ihrem Weg auf der Via Francigena das Volto Santo zu huldigen.
Am Via Francigena Entry Point kann man nicht nur die Geschichte der Via Francigena kennenlernen, sondern auch ein "virtuelles" Pilgererlebnis erleben: man legt sein eigenes Tempo fest und wählt nach Rat des Gastgebers sein eigenes Pilgermenü, und macht eine Zeitreise nach Rom. Eine eindrucksvolle Installation animiert die Wände des Untergeschosses mit Bildern von Burgdamen und Rittern auf einer eindrucksvollen multimedialen Reise nach dem neuesten Konzept.
Im Museum der Kathedrale kann man das reiche Kunsterbe der Kathedrale von San Martino entdecken. Acht Räume, in denen zwischen lithurgischen Texten und illuminierten Manuskripten, Skulpturen, Gemälden, Goldschmiedewerk und kostbaren Stoffen, una das "Croce dei Pisani", ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst des 15. Jahrhunderts, das den Einheimischen von Lucca besonders am Herzen liegt, und die Schatzkammer mit den Juwelen des Volto Santo, das Holzkruzifix und Symbol der Stadt in der nahe gelegenen Kathedrale.
Der "Schatz", mit dem das Kreuz an den Tagen des Festes von Santa Croce am 3. Mai und 14. September geschmückt wird, ist ein authentisches Meisterwerk der Goldschmiedekunst. Die Krone, der Kragen, die Bänder der Robe und das Diamantjuwel, die vom französischen Goldschmied am Hof des Sonnenkönigs geschaffen wurden, sind Teil seiner Ausstattung.
moderne Zeiten
Zwei kurze, aber intensive Momente in der Geschichte der Stadt werden in zwei kleinen, aber sehr aufschlussreichen Museen im Herzogspalast erzählt. Mit Hilfe von realitätsnahen Videos, historischen Objekten und Projektionen erzählt das Museum des Risorgimento in Kürze die Ereignisse von Lucca in dieser historischen Epoche und die Fakten und Charaktere, die zu den Gründungsprozessen der nationalen Geschichte beigetragen haben.
In der Kapelle Santa Maria della Misericordia im Herzogspalast ist das "Paolo Cresci Museum für die Geschichte der italienischen Auswanderung" eine der reichsten Sammlungen bestehender Dokumente zu diesem Thema.
Briefe, Tagebücher, Dokumente und Fotos aus dem Alltag dokumentieren die Reise von Migranten von der Abfahrt bis zur Arbeitssuche im neuen Wohnsitz. Die im kleinen Museum ausgestellten Dokumente begleiten die Besucher durch die Geschichte der Stadt, die die Geschichte ganz Italiens darstellt, und laden zum Nachdenken über die Themen Vielfalt und Identität, Gastfreundschaft und Toleranz ein und bereichern den Erfahrungsschatz auch durch den Vergleich mit verschiedenen Kulturen. Die Ausstellung ist ein multimediales Erlebnis, das mit Hilfe historischer Aufnahmen, Sequenzen berühmter Filme und Interviews mit den Protagonisten erstellt wurde.
die virtuelle Stadt
Wenn Ihre Reise aber noch nicht begonnen hat, empfehlen wir einen virtuellen Rundgang durch die Räume von LuccaMust, dem virtuellen Museum der Stadt.