KONTACTE
ADRESSE: Piazzale Vittorio Emanuele 2, 55100, Lucca
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Über eine baumumsäumte Aufstiegsrampe gelangt man zum Antico Caffè delle Mura, historischer Treffpunkt der Promenade.
Bastion Santa Maria
An der Südseite der Stadt, zwischen dem Stadttor San Pietro und dem Baluardo San Paolino liegt diese Bastion. Die Flanken haben spitzförmige Orillons, im Gegensatz zu den abgerundeten der anderen Bollwerke, die später mit moderneren und fortschrittlichen militär-architektonischen Techniken erbaut wurden. Bei der Errichtung des neuen Mauerrings war es das erste Bollwerk nach dem Abschnitt San Frediano. An der Spitze ist ein Wappen aus Kalkstein der Steinbrüche der Monti Pisani angebracht. Es stammt aus dem Jahr 1566 und stellt die Muttergottes dar.
Die ursprüngliche Struktur der Oberfläche wurde im Laufe der 19. und 20. Jahrhunderts verändert. Einst befand sich hier eine kleine Kaserne, die 1832 durch das Caffè delle Mura von Cesare Lazzarini im neoklassischen Stil ersetzt wurde. Das Café war von einem englischen Garten umgeben und war beliebter Treffpunkt bei Spaziergängen. 1885 wurde das Gebäude abgerissen und identisch weiter hinten wieder errichtet. So wurde Platz geschaffen für das Denkmal des italienischen Königs Vittorio Emanuele II. Hierbei gingen die oberen Waffenplätze verloren, während die unteren als Fußgängerdurchgang eine neue Nutzung fanden.
Das Projekt der Bastion Santa Maria und den anliegenden Kurtinen stammte von Francesco Paciotto. Die Bastion wurde unter der Aufsicht von Vincenzo Civitali und Alessandro Resta erbaut und war für die Verteidigung der Südseite der Stadt ausgelegt. Dies zeichnete den Baubeginn des neuen Mauerrings. Ein komplexes, kostenaufwändiges und sehr ehrgeiziges Projekt. Sogar der Herzog von Savoia Emanuele Filiberto wurde als höchster Experte für Militärtechnik seiner Zeit zu Rat gezogen.
Der Architekt Civitali überzeugte den Allgemeinen Rat der Republik Lucca dem Bau des neuen Mauerrings zuzustimmen, womit auf Eingriffe zur Verstärkungdes mittelalterlichen Walls verzichtet wurde. Zur Finanzierung dieses Projekts dachte man an eine Parzellierung der neugewonnenen dreiecksförmigen Flächen innerhalb der Stadtmauer. Civitalis Vorgehensweise wurde im Laufe der Bauarbeiten immer wieder stark kritisiert. 1563 war es eindeutig, dass der Luccheser Architekt vom ursprünglichen Projekt stark abgewichen war, denn er hatte das Fundament eines Bollwerks mit einer zu spitzen Form ausgelegt. Der Auftrag wurde Civitali entzogen. Der Grundriss der neuen Bastion wurde von Francesco Paciotto persönlich entworfen, er übergab die Aufsicht der Arbeiten dann Alessandro Resta. Der Bau wurde 1571 fertiggestellt.