Es gibt mindestens zwei gute Gründe, sich einen Tag in der Villa Reale in Marlia, wenige Kilometer von Lucca entfernt, zu gönnen. Das Zuhause zweier großer Adligen Frauen, die es in einen wunderbaren Ort verwandelten, inmitten duftender Gärten und blühender Kamelien, prächtigen Räumen und ... legendären Liebesgeschichten.
Entdecken Sie an einem Frühlingstag
einen Ort, der immer wieder in Erstaunen versetzt, mit zwei außergewöhnlichen Reiseführerinnen: Prinzessin Elisa und Gräfin Mimì.
Viele Seiten gibt es hier zu lesen, die durch einen rosa Faden verbunden sind. Die Schwester Napoleons, eine kultivierte, innovative und sehr ehrgeizige Frau, kaufte die Villa von der Familie Orsetti und machte sie zu einem Palast im Empire-Stil. Und voila, hier ist Villa Reale.
Elisa gestaltete den riesengroßen Park im englischen Stil für romantische Tage. Grasteppiche, die sich mit sanften Hängen verflechten, bewegende Wasserflächen und perspektivische Spiele betonen die neoklassizistische Fassade.
Sie können ihren Spuren und den Düften der vielen neuen botanischen Arten folgen, die sie als Botanikliebhaberin aus der ganzen Welt mitbrachte.
Hier vergnügte sich die Prinzessin von Lucca gerne mit Prinz Felice Baciocchi und ihrer kleinen Tochter Elisa Napoléona. Niccolò Paganinis einzigartige Geige erklingt noch immer im Verzura-Theater, das aus Pflanzen gestaltet wurde, eine natürliche Bühne von seltener Schönheit für historische Persönlichkeiten.
Sie können auch die luxuriösen Apartments der zukünftigen Herzogin der Toskana besuchen. Im Schlafzimmer feiert eine majestätische Tapete in zwölf prächtigen Gobelins die Liebe zwischen Amor und Psyche. Und weiter in den Gerichtssaal und in das Billardzimmer, Elisas Lieblingsspiel.
Wir blättern die Seite um und hier ist eine andere Geschichte
die von Anna Laetitia Pecci, einer römischen Gräfin, seit 1923 Besitzerin der "königlichen" Residenz, die sie zu großen Ruhm zurückbrachte.
Die aus einer aristokratischen Familie stammende Gräfin hatte eine spanische adelige Mutter, ihr Vater war in der päpstlichen Adelsgarde, und sie heiratete den wohlhabenden amerikanischen Bankier Cecil Blunt.
Als Liebhaberin von Kunst, Talent und Weltlichkeit verkehrte die Gräfin in den intellektuellen Kreisen von Paris, und Künstler, Dichter, Schriftsteller, gekrönte Häupter und Persönlichkeiten der High Society waren in ihrer Villa zu Gast.
Donna Mimì verblüffte mit Spezialeffekten. Die Villa spiegelt sich in einem 1924 vom berühmten Architekten Jacque Greber entworfenen See und am beheizten Pool im Jugendstil kam in glamouröser Atmosphäre sogar der spanische Maler Salvador Dalì zum Schwimmen vorbei. Und von dort ist es nur ein kurzer Weg zum Spanischen Garten, der von der Alhambra inspiriert wurde und illustre Gäste mit Wasserspielen, allegorischen Statuen und fantastischen Nymphen zum Staunen und Spass unterhielt.
Anna Laetitia war auch eine große Sammlerin. Heute kann man im restaurierten Uhr-Haus ihre bizarre Sammlung von Briefen von Papst Leo XIII., sehr seltene Bände, indianische Kleidung und Puppen mit traditionellen Kostümen besichtigen, die sie in der ganzen Welt gekauft hatte.
Die Liebe von Elisa und Mimì zur Villa Reale
wird durch der Blüten der geliebten "Francesini" und der Kamelien in einer Explosion von Farben und Eleganz offenbart.
Über dreißig Sorten von Camelia japonica kamen zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus dem Königspalast von Caserta und wurden von ihrem Bruder Giuseppe Bonaparte, König von Neapel, direkt an Elisa geschickt.
Extravaganteste Formen, jede mit eigenem Namen und Charakteristiken, in den Farben Rot, Weiß, Pink, Orange und Lila. Kleine botanische Schätze, aufgewertet durch die Adeligen Pecci-Blunt finden sich an beiden großen Alleen am Anfang und am Ende des Weges, begleitet vom entspannenden Rauschen des Wassers des Baches, der durch den Park fließt.
Die antike Gräfin Nencini stolzierte hier mit der weißen Blüte mit rosa Rand in intensiven Farbtönen vorbei, die elegante Bellina Major und die lebhafte Moshio mit orangen Blüten erstrahlten stets. Zu den frühesten Blüten gehörte Prince Eugène Napoléon, eine kirschrote Sorte mit helleren Streifen, die ursprünglich aus Belgien stammte und Prinz Eugene Napoleon gewidmet ist.
Ein angenehmer Tag, der mit einem Aperitif im Schatten des Cafés mit Blick auf den See mit einem Glas Royal Elisa ausklingen sollte, einem Cocktail auf Kamelienbasis, den es nur hier gibt: frisch und süß, aber auch säuerlich und herzhaft.
Stillen Sie Ihren Durst zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Das Rezept ist aber streng geheim !!!
img: pianadilucca.it - JOBDV