Ein Spaziergang von Brunnen zu Brunnen in der Altstadt und sich zwischen Monumenten und Wasserspritzern die Beine etwas vertreten, falls gewünscht.
In der Geschichte Luccas spielt Wasser eine eher ungewohnte Rolle. Während andere Städte an Flüssen entstanden, hielten sich die Einwohner von Lucca davon fern.
Die Gründung der Stadt in römischer Zeit war eine Herausforderung inmitten einer Ebene, in der Wasser mit Bächen und Sümpfen ein vorherrschendes Element darstellte. Der Name der Stadt selbst leitet sich vom ligurischen Begriff Luk ab, der einen Ort bezeichnet, an dem Licht reflektiert wird.
In diesem Gebiet wurden keine Aquädukte und Zisternen benötigt, sondern eine unbestimmte Anzahl von Brunnen, aus denen direkt Wasser aus dem Untergrund geschöpft werden konnte, und Gräben und Bäche, die das Wasser aus dem Zentrum herausleiteten.
Der berühmteste Brunnen ist der "Wunderbrunnen" von Santa Zita, an der Fassade eines Gebäudes der Via Fatinelli, in der Via Fontana, wo die kleine Heilige als Bedienstete untergebracht war.
Ihr zu Dank wurde das Wasser in Wein verwandelt, um den Durst eines armen Pilgers zu stillen.
1863 wurde schließlich das Aquädukt fertiggestellt, das aus den Pisaner Bergen (auch heute noch) ausgezeichnetes und gesundes fließendes Wasser in die moderne Stadt brachte. Innerhalb der Stadtmauern, wie auch an den Bögen entlang, entstanden eine Reihe von schönen Brunnen "für den bürgerlichen Gebrauch" und ein paar größere und "luxuriöse" Brunnen, um die Plätze zu dekorieren.
Nehmen Sie sich eine Wasserflasche mit und Sie werden auch im heißesten Sommer im historischen Zentrum von Lucca keinen Mangel an frischen und köstlichem Wasser haben, um Ihren Durst zu löschen.
Der erste öffentliche Brunnen befindet sich im Bereich des Botanischen Gartens, in der Nähe der Gärtnerei. Ein großes Becken sammelt den Wasserstrahl und zieht das Interesse zahlreicher Vogel- und Insektenarten, die sich in den verschiedenen Jahreszeiten abwechseln, auf sich, aber nicht ohne Konkurrenz: der kleine Teich am Ende des Gartens bietet das perfekte Ambiente, in dem charakteristische Pflanzen aus Feuchtgebieten wachsen.
Piazza Anfiteatro, Piazza Antelminelli, Piazza Napoleone und Corte delle Uova sind die Standpunkte der Brunnen für die öffentliche Nutzung, mit schlichtem Design und ohne Firlefanz, die auf einem rechteckigen Sockel aus Guamo-Stein montiert wurden.
Eleganter sind diejenigen entlang der Via dei Fossi, in der Nähe der Madonna dello Stellare, und des mittelalterlichen Tores von S. Gervasio und Protasio, auf der Piazza della Magione, umgeben von kleinen Säulen. Hier sprudelt das Wasser aus den Mündern von Maskengesichtern, die auf Säulen aus weißem Kalkstein mit Girlandendekoration befestigt sind, und wird dort in muschelförmigen Nischen gesammelt.
Daneben gibt es die schönsten monumentalen Brunnen, die "für den Luxus" der Stadt gebaut wurden. Dies sind die Brunnen der Piazza Antelminelli, der Piazza San Salvatore und der Piazza del Gonfalone: Der erste hat ein niedriges und großes kreisförmiges Becken aus apuanischen Marmor, das mit Masken verziert und von schützenden Säulen und Ketten umgeben ist und aus dem ein sehr hoher Wasserstrahl in der Mitte herausschiesst.
Ein anderer Brunnen liegt anmutig auf einer Seite der Piazza San Salvatore, um den Weg der Kutschen nicht zu behindern. Ein hohes Podest mit drei Ausläufen, von denen das Wasser an den Seiten in zwei praktische Hängebecken und vorne in eine große, auf dem Boden stehende Wanne im klassischen Stil fliesst. Auf einem Sockel steht die weibliche Figur der Najade, von den Einwohnern Luccas auch "Pupporona" genannt, die durch ihre Nacktheit einen so großen Skandal auslöste, dass der Bischof um ihre Entfernung bat. Seinem Befehl wurde aber kein Gehorsam geleistet.
Der Architekt Lorenzo Nottolini hatte ein großes Gespür für Geschichte. Das monumentale Aquädukt endet vor der Renaissance-Mauer, um das imposante Bauwerk nicht zu beeinträchtigen. Für den Brunnen auf der Piazza Antelminelli, der sich neben der romanischen Kathedrale befindet, dachte er an ein leichtes Design mit einem hohen Auslauf, um die Präsenz des Brunnens zu markieren. Für die Pflasterung verwendete er lokale Materialien, Guamo-Stein und Flusskiesel, und für das Becken und die Säulen, die den Bereich umschließen, Kalkstein aus Santa Maria del Giudice.